Dein Traum ist ein Allrad Wohnmobil aber Du hast nicht im Lotto gewonnen? Renate und Uwe ebenfalls nicht. Deswegen haben sie sich zum Anpacken entschieden! Durch den Selbstausbau konnten sie sehr viel Geld einsparen und erzählen im Videointerview, wie sie die Herausforderungen angegangen sind, was ihnen geholfen hat und wie es ihnen beim Bau ergangen ist.
Renate und Uwe sind keine eingefleischten Handwerker. Aber der Pfarrer und seine Frau, die Museumspädagogin, lieben die Unabhängigkeit und Freiheit.
Reisen im Wohnmobil ist deshalb genau das Richtige für die Beiden – am liebsten mit dem richtigen Quäntchen Abenteuer, abseits von überfüllten Campingplätzen und asphaltierten Straßen.
Doch die Kosten für fertige Expeditionsmobile sind enorm. Abhilfe kann man, wie so oft, durch Eigenleistung schaffen – und die beiden haben sich getraut.
Ein Wohnmobil selbst ausbauen – kann ich das?
Keine Frage: Am Anfang sind da Zweifel, erzählt Uwe.
Doch erst wenn man sich intensiver mit einer Sache beschäftigt, kann man sich ein genaueres Bild davon machen. Dann kann man entscheiden, ob man zurecht bezweifelt es schaffen zu können, oder man sich einen Ruck geben und die Dinge anpacken sollte.
Renate und Uwe suchen deshalb den Kontakt zu anderen Selbstausbauern. Sie schreiben Blogger wie die Pistenkuh an, treten Facebookgruppen bei, schauen Youtube-Videos … Nicht zuletzt ist das Buch unseres lieben Freundes Uli Dolde, das Standardwerk Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren*, der ausschlaggebende Grund, sich gut genug auf die Herausforderungen vorbereitet zu fühlen.
Von all den in Frage kommenden Basisfahrzeugen, fällt ihre Wahl auf einen Mercedes 1017, der Anfangs noch alles andere als schön aussieht.
AnzeigeDie Planung beginnt
Mit Hilfe der Werkstatt, in der Renate und Uwe ihren zukünftigen Willi erstehen, entwickeln sie ein Konzept, das zu ihren Anforderungen passt. Dabei lassen sie sich in der Werkstatt vom Baufieber packen. Schließlich werden die Dimensionen des Wohnkoffers festgelegt und mit Block und Bleistift geht es in den Urlaub – Grundrisse zeichnen.
Welche Raumaufteilung ist die Richtige? Platzsparen oder eine „Drei Zimmer-Variante“, für mehr Privatsphäre, wenn die Wohnfläche schon so klein. Die beiden schlafen gern unterschiedlich lange und so entscheiden sie sich, das Bad in die Mitte, zwischen Schlafbereich und Sitzgruppe zu bauen. Hiermit werden die beiden Bereiche ein bisschen mehr voneinander entkoppelt und man stört den jeweils anderen nicht so sehr, wenn einer von beiden noch ein bisschen Ruhe braucht.
Es ist Renate wichtig, dass das Bad auch recht groß ausfällt, damit man sich anständig darin bewegen kann.

Mit einer Trockentoilette sorgen die beiden dafür, dass die nervige und häufige Entleerung von schweren Toilettenkassetten der Vergangenheit angehört. Eine Spültoilette kommt aus diesem Grund nicht mehr in Frage, das wissen sie aus Erfahrung mit ihrem vorherigen Wohnmobil.
Was sich dagegen bewährt hat im alten Camper, das ist die große Sitzecke in L-Form. Eine solche soll auch in Willi wieder Einzug halten.


Die Entscheidung für oder gegen bestimmte Komponenten hängt aber auch mit den handwerklichen Erfahrungen der beiden zusammen, wie sie uns erzählen. Während zum Beispiel der Einbau einer Warmluftheizung kein Problem darstellt, fühlen sie sich mit den Herausforderungen bei der Montage einer Wasserheizung schlichtweg überfordert und gehen auf Nummer sicher.
Gewicht sparen – Nein Danke
12 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. So viel kann der Mercedes 1017 am Ende haben. Dessen ungeachtet sollte man zwar immer mindestens 20% unter dem Maximalgewicht bleiben um gerade beim Geländefahren das Fahrzeug zu schonen. Doch an jedem Gramm sparen muss man damit nun wirklich nicht.
Für den Möbelbau wünschen sich Renate und Uwe Multiplex-Platten. Diese kann man zwar einfach und schön verarbeiten, doch sind sie auch unheimlich schwer, gegenüber anderen Hölzern, die man verwenden müsste um unter 7,5 Tonnen bleiben zu können.
Kurzerhand ist entschieden: Uwe macht den LKW Führerschein.
Inspiration für die Möbelfronten, Verschlüsse und andere Elemente, bekamen sie bereits beim Herantasten an das Thema Expeditionsmobil. Hierfür sahen sich die beiden bei verschiedensten Herstellern um und entdeckten zum Beispiel bei Bliss tolle Ideen, die sich einfach selber umsetzen liesen.
Auf das Gewicht muss nun ja nicht mehr geachtet werden.


Der Bau beginnt
Hat man nicht so viel handwerkliche Erfahrung vor dem Start eines solchen Projektes gesammelt, ist google der beste Freund, das können Renate und Uwe bestätigen.
Wie packt man was am besten an, welche Werkzeuge verwendet man dafür und worauf sollte man achten. Gute Recherche kann Erfahrung nicht ersetzen doch wenn man Spaß an einem Projekt hat und Lust daran Neues zu lernen, dann ist nichts ein Hexenwerk.
Eine Tischkreissäge* haben die beiden schon früher günstig gebraucht von einem Kollegen erstanden. Schließlich werden ein paar weitere Werkzeuge immer mit den jeweiligen Baufortschritten angeschafft und ein Bekannter, der seine Oberfräse los werden möchte, findet mit Uwe einen dankbaren Abnehmer.
Nach und nach halten Handkreissäge*, Flex*, Nietzange*, Schraubzwingen* und Topfbohrer* Einzug in die Baustelle auf Rädern.
Eine ganz wertvolle Anschaffung ist eine Miniratsche mit Biteinsätzen*, erzählt Uwe, die ihm nach der Anschaffung viel unnötige Zeit und Nerven ersparen konnte.
Auch achten die beiden darauf, dass das Endergebnis nicht nur hält, sondern auch eine schöne Optik bekommt. Statt unschöne Winkel anzuschrauben, arbeiten sie zum Beispiel mit einer Makita Nutfräse* – das Resultat überzeugt auf ganzer Linie. Der Selbstausbau von Renate und Uwe ist wunderschön geworden und die beiden können zu Recht sehr stolz auf sich sein.

War es denn so einfach?
Natürlich kann nicht immer alles einfach sein.
Uwe räumt ein, dass es Momente gab, in denen er sich überfordert fühlte – man reagiert gereizt und hat schlechte Laune, weil etwas einfach nicht so klappt, wie man es sich vorgestellt hatte oder man vielleicht auch durch Unerfahrenheit einen Fehlkauf getätigt hat.
Doch man wächst mit seinen Aufgaben und irgendwann fällt es immer leichter. Durchkämpfen ist angesagt. Renate und Uwe ist es gelungen, ein gutes Team zu sein und jeder hat seine Stärken in das Projekt mit einfließen lassen.
0071a1Sieht man die strahlenden Gesichter von Renate und Uwe, dann weiß man, wie sehr sich diese Mühe am Ende lohnt.
Mehr Bilder und Infos zu Willis Ausbau
Renate und Uwe haben ihren Ausbau in tollen Bildern festgehalten und nennen viele weitere Details und Informationen. Besuche die beiden auf Ihrer Seite
Willi-unterwegs.de