Der Erg Chebbi ist ein Stück Sahara wie aus dem Bilderbuch. Sanddünen von bis zu 150 Metern Höhe lassen an Märchen aus 1001 Nacht erinnern. In einer Tour über drei Tage umrunden wir das Wüstengebiet mit unserem Allrad Wohnmobil und nehmen Dich sowohl in unserem Reisebericht wie im Video mit auf Tour.
Merzouga – Bester Start in den Erg Chebbi
Los geht es in Merzouga, einem kleinen Wüstenort direkt an den Dünen, der komplett auf den Tourismus am Erg Chebbi ausgerichtet ist. Kein Wunder: Zwar bestehen nur etwa 20% der Sahara aus so genannten Ergs, also großen Sandmeeren – doch sind sie genau das, was wir uns unter dem Begriff Wüste vorstellen.
Gerade Erg Chebbi erfreut sich bei Wüstenhungrigen großer Beliebtheit, denn die Höhe der Sanddünen ist wirklich beeindruckend! Auch wir kommen aus dem Staunen kaum heraus, als wir zum ersten mal auf Merzouga zufahren. Die goldgelben Berge aus feinstem Sand mit ihren elegant geschwungenen Kämmen ragen hoch über das Dorf. Wir wähnen uns in der Kulisse eines Abenteuerfilms.

Durch die Errichtung auch neuer Gebäude in Stampflehmbauweise, schafft es Merzouga, diesen Eindruck zu wahren, trotz seiner sehr touristischen Ausrichtung.
Im Ort kannst Du Dein Wüstenerlebnis dann perfekt machen. Für jeden Geschmack werden Touren angeboten, die Dir den Besuch am Erg Chebbi unvergesslich machen sollen. Egal, ob Du auf dem Rücken eines Dromedars den Zauber der Stille genießen oder eine actionreiche Fahrt mit Quad, Motocross Bikes oder Jeep unternehmen möchtest. Die Wüstentouren dauern entweder einige Stunden oder es wird eine Übernachtung in einem Camp angeboten.
Das Britische Ehepaar Helen und Graham, mit denen wir die Medina in Fes erkundet haben, berichteten uns von ihrem zweitägigen Ausflug mit Kamelen und ihrer Übernachtung im Beduinenzelt mit traditionellem Marrokanischem Essen. Sie waren von diesem Erlebnis mehr als begeistert.
Sobald Du Merzouga betrittst, wird es keine 5 Minuten dauern bis Du an den richtigen Ansprechpartner vermittelt bist, wenn Du spezielle Wünsche hast.
Wir beschränken uns darauf, uns in Merzouga mit Lebensmitteln für die nächsten Tage einzudecken, denn unsere Tour wird ungefähr drei Übernachtungen umfassen. Da wir mit unserem eigenen Zuhause unterwegs sind, kann man das vorher allerdings nie so genau sagen.
Alleine unterwegs im Erg Chebbi – ist das nicht gefährlich?
Bereits bei der Planung unserer Marokkoreise erreichte uns öfter die Frage, ob es nicht gefährlich ist, in so einem Gebiet alleine unterwegs zu sein – zumal Erg Chebbi sehr nah an der algerischen Grenze liegt. Von Entführungen und Überfällen ist da die Rede …
Um es vorweg zu nehmen: Hat man große Angst vor Kamelen und Souvenierverkäufern ist Erg Chebbi nicht gerade als sicherer Aufenthaltsort zu werten.
Aber im Ernst: Wir befinden uns nun seit 7 Wochen in Marokko, befahren Pisten, auf denen wir teilweise 4 Tage keinen anderen Menschen gesehen haben und staunen immer wieder, wie sehr sich Kultur und Gepflogenheiten doch von dem, was wir gewohnt sind, unterscheiden. Doch eines hatten wir hier noch nie: Das Gefühl nicht sicher zu sein! Die Menschen hier sind immer unheimlich freundlich und zuvorkommend und gerade an Erg Chebbi ist man nicht wirklich alleine und dem Unwohl von vermuteten „Gesetzlosen in Grenzgebieten“ ausgesetzt.
Selbst wenn im Erg Chebbi ein Defekt am Wohnmobil auftreten sollte, ist innerhalb von wenigen Minuten Hilfe organisiert.
Wir erleben Marokko als sicheres Reiseland und fühlen uns hier wirklich wohl und willkommen.
Habt ihr nicht Angst zurück nach Deutschland zu fahren?
Wieso uns diese Frage von einem Marokkanischen Militärbeamten gestellt wird und mehr zur Sicherheit in Marokko.

Offroadfahrt um die Dünen
Unsere Wüstentour um den Erg Chebbi beginnt mit einem Camp in den Dünen auf der Westseite, nicht weit von Merzouga entfernt. Herman steht auf dem weichen, goldgelben Boden und um uns herum steigen die Wellen aus feinstem Sand sanft an. Direkt vor unserem Schlafzimmerfenster erstreckt sich eine Düne von gewaltiger Höhe. Der Wind hat einen wunderschön geschlungenen Gipfel geformt. Es ist ein großartiges Gefühl hier am Wohnmobil zu stehen. Unser selbstgebautes Zuhause in dieser umwerfenden Landschaft zu parken.
Ja, an diesem Ort kommt echtes Saharafeeling auf. Wir haben es geschafft. Nach 2 Jahren Arbeit, bauen und reparieren, steht Herman nun mitten in den Dünen der Sahara! Wir machen ein Lagerfeuer und braten die mit Sicherheit leckersten Spiegeleier mit Gemüse unseres bisherigen Lebens!
Es geht los
Ein Check von Motoröl und Kühlwasser am Morgen und wir machen uns auf den Weg rum um den Erg. Schon bald sind wir auf sehr sandigen Pisten unterwegs und wir danken der Evolution der Mechanik für die Entwicklung von Allradantrieb und Untersetzung. Herman meistert das Gelände wie auch schon die großen Dünenfelder des Oued Rheris und andere Strecken, von denen wir vor der Reise noch geglaubt hätten, dass sie mit unserem Gewicht und den recht schmalen Reifen schwierig werden würden.
Wir fahren vorbei an den Dünencamps, in denen nach einem Ritt auf dem Kamel übernachtet wird und sind glücklich, als wir nach gelungener Fahrt einen wunderschönen und sehr einsamen Platz für die Nacht beziehen. Beim Aufwachen befinden wir uns mitten in einer Dromedarherde, die die Dünengräser um uns herum beweiden. Zwei Halbstarke tragen nur wenige Meter von unserer Tür entfernt kleine Machtkämpfe aus.

Die Umrundung des Erg Chebbi führt uns auch an echten, nicht für Touristen aufgebauten Nomadenzelten vorbei. Unser Luxus und Überfluss, in dem wir Leben und aufgewachsen sind, wird uns hier einmal mehr vor Augen geführt.
Als wir wieder in Merzouga ankommen, sind wir uns einig, dass die Umgebung des Erg Chebbi nicht die Aufregendste war, die wir bisher auf dieser Reise mit unserem Allrad-Wohnmobil erfahren haben – doch hat man Erg Chebbi nicht gesehen, hat man definitiv etwas verpasst!

Erg Chebbi – Wetter und Klima
Wichtig zu wissen, wenn Du nun auch Deinen Besuch an den Dünen von Merzoga planst. Wie man es von Wüstenklima auch erwarten würde, steigt das Thermometer in den Sommermonaten in schwindelerregende Höhen. Die Durchschnittstemperaturen liegen im Juli bei über 34 Grad! Von einigen Anbietern werden wegen der großen Tageshitze von Juni bis August keine Wüstentouren angeboten! Gerne genutzt wird diese Reisezeit von Rheumageplagten, die die wohltuende Wirkung des heißen Wüstensandes zu schätzen wissen.
Der Monat mit den meisten Niederschlägen ist Oktober. Allerdings hält sich der Regen mit durchschnittlich 10 mm wirklich sehr in Grenzen.
Wir selbst erleben die Region im Dezember und wir würden das Klima als extrem angenehm beschreiben. Es ist nicht zu heiß, vor allem, wenn man auch noch mit Hund auf Reisen ist. Aber es ist auch nicht kalt und selbst über Nacht heizen wir in unserem Wohnmobil hier nur in manchen Nächten.
Heute, wo wir diesen Artikel für Euch schreiben ist Weihnachten. Doch selbst heute, wo viele bestimmt schon ihren Weihnachtsurlaub in wärmeren Regionen verbringen wollen, kann von touristischem Trubel keine Rede sein. Unsere klare Reiseempfehlung gilt also den Wintermonaten!
Reisen mit Hund
Was Du UNBEDINGT beachten musst, wenn Du mit Deinem Hund die EU verlassen willst:

Navigation
Du fragst Dich, woher wir wissen, wo wir im Erg Chegaga langfahren müssen, wenn es da keine Straße gibt? Das ist in dem Fall recht einfach, denn wir nutzen den GPS Offroad-Reiseführer von der Pistenkuh.
Gibt es übrigens auch für andere Länder und Gebiete, zum Beispiel die Westalpen*, Albanien*, Gardasee / Westalpen* und Island*.
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Campinggeschirr aus Glas? Warum das super ist, ob Trinkflaschen mit Filter etwas taugen oder warum wir auf Funkgeräte nicht mehr verzichten wollen uvm.
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Letzte Aktualisierung am 31.05.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API