Feuerlöscher im Wohnmobil – Wann Pflicht? Welcher und wie groß?

Sabineausruestung

Feuerlöscher montiert im Wohnmobil

Wann ist ein Feuerlöscher im Wohnmobil Pflicht? Welche Art von Feuerlöscher sollte das sein? Und falls keine Mitführpflicht besteht: macht es vielleicht trotzdem Sinn?

Wenn Du Dir diese Fragen stellst, dann bist Du in diesem Artikel genau richtig!

Feuerlöscher im Wohnmobil – Übertriebene Vorsicht?

Es ist schon erstaunlich: Ungefähr jede halbe Stunde brennt auf Deutschen Straßen ein Auto ab! Dabei sind allerdings nur die wirklich großen Schäden berücksichtigt. Sie bringen es auf etwa 15.000 pro Jahr.

Zählt man auch Schmorbrände von Kabelbäumen usw. dazu, gibt es noch deutlich mehr Fahrzeugbrände. Ungefähr 40.000, laut der Statistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Und es sind nicht die Elektroautos, die die Statistik in die Höhe treiben. Zumindest noch nicht. Der Brand eines Elektroautos ist zwar unglaublich schwer zu löschen, dafür brennen sie wohl seltener. Man kann dazu noch keine endgültigen Schlüsse ziehen, weil die Gesamtzahl und das duchschnittliche Alter dieser Fahrzeuge noch sehr niedrig ist.

Brandursachen

Die häufigsten Ursachen für einen Fahrzeugbrand, stellen austretende Flüssigkeiten wie Öl oder Kraftstoff dar. Sie können sich an heißen Motorteilen entzünden.

Des weiteren können überhitzte Bremsen einen Brand auslösen. Aus diesem Grund solltest Du bei längeren Fahrten bergab, immer in einen entsprechend kleinen Gang schalten. Somit musst Du nicht ständig auf der Bremse stehen und sie kann zwischendurch abzukühlen. Auch wenn es nicht zu einem Brand kommt, dann kostet Dich das auf der Bremse stehen zumindest ziemlich bald neue Beläge und Scheiben oder Trommeln.

Die Bremse hätte auch an unserem eigenen Steyr 680 schon einmal beinahe zu einem Reifenbrand geführt. Ein technischer Defekt ließ die Bremsbacken sich nicht weit genug lösen. Bei einer Fahrt auf der Autobahn fing der Reifen fürchterlich an zu qualmen. Wir konnten zum Glück gerade noch rechtzeitig rechts ranfahren. Seit diesem Erlebnis haben wir nie wieder gedacht, dass ein Feuerlöscher übertriebene Vorsicht ist – obwohl ein kleiner Feuerlöscher beim Brand eines LKW Reifens wahrscheinlich überfordert gewesen wäre. Wie schnell sich aus einer Situation jedoch ein Fahrzeugbrand entwickeln kann, konnten wir an dem Tag allemal feststellen.

Reifen können auch ohne Defekt an den Bremsen Feuer fangen. Vor allem zu niedriger Luftdruck kann die Ursache sein.

Genauso können beschädigte oder schlecht verlegte Kabel ein Feuer auslösen. Dass es hinter dem Armaturenbrett kokelt und sich ein Brand entwickelt, ist oft Folge von nachträglich installierten Geräten wie Rückfahrkameras. Im Innenraum von Wohnmobilen, sind schlecht angeschlossene oder zu klein ausgelegte Inverter und andere, nicht optimal aufeinander abgestimmte Komponenten potenzielle Gefahren.

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Ein Brand im Innenraum kann zum Beispiel auch durch einen überalterten Absorberkühlschrank ausgelöst werden. Hier bei Feuer-Brand.de, dem ehrenamtlichen Präventionsportal eines Brandursachenermittlers der Kriminalpolizei, wird ein solcher Fall veranschaulicht. Dabei war das Schutzblech um den Gasbrenner weggerostet. Man muss wissen, dass Absorberkühlschränke (sowie alle mit Gasflasche betriebenen Geräte) mit einer offenen Flamme arbeiten. Durch das wegkorrodierte Stück Blech, konnte die Flamme auf das Wohnmobil übergreifen.

Die Gefahr steigt mit dem Alter

Wie Statistiken und Beispiele zeigen, steigt die Gefahr eines Brandes mit dem Alter des Fahrzeuges. Gerade wenn Du also einen nicht mehr ganz jungen Camper fährst, oder wie wir einen alten LKW: Durch einen Feuerlöscher an Bord, kannst Du bei einem entstehenden Brand verhindern, dass Dein Wohnmobil komplett in Flammen aufgeht.

Ist etwa der Motorraum verölt und fängt infolgedessen Feuer, dauert es einige Minuten, bis sich der Brand in den Innenraum vorgearbeitet hat. Zeit genug, alles zu retten, was Du dabei hast – falls Du einen Feuerlöscher an Bord hast.

Und keine Sorge: Der Tank wird nicht explodieren, wenn Du daneben stehst und löschst. Das tun die Autos nur in Filmen. Mehr dazu aber gleich, wenn es darum geht, wie Du einen Brand am besten löschst und in welchen Fällen auch ein Feuerlöscher im Wohnmobil nichts mehr nutzt.

Andere Brände

Was haben die meisten Camper und Wohnmobilfahrer gemeisam: Wir alle lieben Lagerfeuer, grillen, Kerzenschein. Man kann sich leicht vorstellen, dass man einen Feuerlöscher im Wohnmobil nach Funkenflug o.ä., ebenfalls zu schätzen weiß.

Jedoch kann die Umgebung auch in Brand geraten, ohne ein Lagerfeuer zu machen. Trockene Gräser können sich unter dem Fahrzeug am heißen Bauteilen (Auspuff) entzünden. Solche Materialien können sich auch entzünden, wenn sie sich zuvor in Kuhlen und Ecken des Fahrzeugs gesammelt haben.

Lagerfeuer am Krater
Im Raketenofen ist das Feuer schonmal besser aufgehoben als auf dem Boden. Funken können aber trotzdem fliegen und wenn es blöd läuft, Palmen oder unseren LKW entzünden. Den Feuerlöscher haben wir immer griffbereit in der Fahrerhaustür.
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Feuerlöscher im Wohnmobil – Pflicht oder nicht

In Deutschland ist das Mitführen eines Feuerlöschers in einem privaten Fahrzeug keine Pflicht. Auch nicht im Wohnmobil oder im privat, als Wohnmobil genutzen LKW.

Vorschrift ist die Ausrüstung mit einem Feuerlöscher nur in Bussen und bei Gefahrguttransporten.

Allerdings solltest Du Dich nach den aktuellen Regeln in Deinem Reiseland informieren. Manche Länder schreiben einen Feuerlöscher in Auto und Wohnmobil zwingend vor. Das gilt auch für die Durchreise!

Feuerlöscher in gemietetem Wohnmobil

In den meisten Ländern ist die Ausstattung des Autos mit einem Feuerlöscher nur verpflichtend, wenn das Fahrzeug dort zugelassen ist.

Diese Regelung betrifft Dich auch, wenn Du ein Wohnmobil oder einen Camper im Urlaubsland mietest! Es ist in Deiner Verantwortung, bei der Übernahme des Fahrzeugs zu kontrollieren, ob sich alle vorgeschriebenen Ausstattungsgegenstände darin befinden.

Feuerlöscher Mitführpflicht in Urlaubsländern

Wichtiger Hinweis: Ich finde es sehr erstaunlich, dass sich die größten Automobilclubs nicht einig sind, in welchen Ländern welche Vorschriften gelten. Ich habe (Stand Juni 2020), um aktuelle Listen gebeten und teils widersprüchliche Informationen erhalten.

So heißt es bei den meisten Stellen, dass in Belgien die Mitführpflicht für einen Feuerlöscher nur für inländische Fahrzeuge gilt. In seinem Artikel vom 17.08.2019 schreibt der ARCD jedoch, dass bei Fahrzeugkontrollen sogar verstärkt ausländische Fahrzeuge daraufhin kontrolliert und abkassiert werden.

Da so eine einfache Information schon zu Uneinigkeit und Missverständnissen führt, würde ich dazu raten, einen Feuerlöscher auch in den Ländern mitzuführen, bei denen dies „empfohlen“ wird. So vermeidet man Ärger und schützt sich auch noch selbst.

Die folgende Länderliste kann somit nur einen Anhaltspunkt bieten.

Feuerlöscher im Wohnmobil Pflicht:

Du bist verpflichtet, einen Feuerlöscher im Wohnmobil mitzuführen, wenn Du in folgenden Ländern unterwegs bist. Es ist egal, ob es sich um Dein eigentliches Reiseziel oder nur um einen Transit handelt: Bei einer Kontrolle wirst Du hier ohne Feuerlöscher zur Kasse gebeten:

Belgien, Griechenland, Moldawien, Montenegro, Rumänien, Russland und Türkei

Feuerlöscher Pflicht für inländische Fahrzeuge:

Mietest Du Dir ein Auto, Camper oder Wohnmobil in diesen Ländern, musst Du bei der Übernahme noch auf dem Gelände des Vermieters kontrollieren, ob es mit den vorgeschriebenen Dingen ausgerüstet ist. Ein Feuerlöscher gehört zu dieser Pflichtausstattung in

Island, Polen

Feuerlöscher als offizielle Empfehlung:

Diese Länder schreiben das Mitführen eines Feuerlöschers im Wohnmobil nicht vor. Das heißt bei einer Kontrolle bist Du nicht verpflichtet, einen Feuerlöscher vorzuzeigen und brauchst kein Bußgeld zu befürchten. Sie raten aber ausdrücklich dazu, das Fahrzeug entsprechend auszustatten.

Was das im Fall eines tatsächlichen Brandes für rechtliche oder versicherungstechnische Konsequenzen mit sich bringen kann, können wir an dieser Stelle nicht beurteilen. Du entscheidest selbst, wie wichtig, Dir dieses Stück Sicherheit ist.

Eine offizielle Empfehlung sprechen aus:

Frankreich, Schweden, Dänemark, Norwegen und Ungarn

Feuerlöscher im Wohnmobil definitiv nicht vorgeschrieben:

Nicht vorgeschrieben ist das Mitführen eines Feuerlöscher in der Schweiz. Im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern, sind hier sind nicht einmal Warnweste und Verbandskasten notwendig.

Feuerlöscher für Wohnmobil kaufen – Was Du wissen musst

Möchte man „einfach einen Feuerlöscher kaufen“, steht man zunächst mal vor einem ziemlich verwirrenden Angebot. Es gibt Schaumlöscher, Pulverlöscher, CO2 Löscher, Wasser-Feuerlöscher, Fettbrandlöscher … dazu noch Löschdecken, Päckchen und mehr.

Wenn man einmal weiß wie, kann man sich allerdings ganz schnell einen Überblick über die verschiedenen Arten verschaffen. So geht‘s:

Brandklassen

Brände werden in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Das in Flammen stehende Material gibt die Klasse an. Diese Einteilung ist dafür gemacht, das richtige Löschmittel für den richtigen Einsatzzweck auswählen zu können, denn unterschiedliche Stoffe müssen unterschiedlich gelöscht werden.

Ein gutes Beispiel dafür wäre etwa die extrem gefährliche Verpuffung, wenn man versuchen würde, einen Fettbrand in der Pfanne mit Wasser zu löschen.

Demnach sind für einen Fahrzeugbrand vor allem folgende Klassen wichtig. Die Symbole findest Du auf jedem Feuerlöscher, der der geforderten Norm DIN EN 3 entspricht.

Brandklasse A:

Hierbei handelt es sich um feste Stoffe, die brennen. Hauptsächlich Organische, wie etwa Holz, aber auch viele Kunststoffe und Textilien.

Branklasse B:

Stoffe, die flüssig sind, oder beim Brennen flüssig werden. In unserem Fall zum Beispiel Benzin oder Diesel, Lacke, Teer, Wachs und die unter Hitze flüssig werdenden Kunststoffe (Thermoplaste).

Brandklasse C:

Dazu gehören gasförmige Stoffe, unter anderem auch Buthan und Propan, was die meisten von uns in Gasflaschen mit sich führen.

Wichtig: Bei einem Gasbrand darf nur ein Löschversuch unternommen werden, wenn es möglich ist, die Gaszufuhr zuvor abzudrehen! Es kann sich sonst ein hoch explosives Gas-Luftgemisch bilden. Eine Gasflasche an sich explodiert nicht. Es schmilzt ein Sicherheitsventil, um das Gas kontrolliert abzubrennen und den Druck in der Flasche zu mindern.

Leider schreibt sogar Promobil in ihren „10 Fakten über Gas“ lediglich, dass die Flaschen deswegen nicht explodieren können und beruft sich dabei auf die Feuerwehr.

Aber(!): Steigt der Druck in der Flasche auch im Verhältnis zum kontrollierten Abbrennen zu schnell an, weil sie lichterloh in Flammen steht, KANN sie dennoch bersten.

Dass das Platzen der Flasche technisch gesehen keine Explosion darstellt (weil sich im Inneren der Flasche ja kein Sauerstoff befindet) empfinde ich allerdings als Haarspalterei, bzw. zumindest erwähnenswert. Die Verletzungsgefahr ist nämlich ungefähr die Gleiche! Spiele hier im Zweifelsfall bitte nicht den Helden!

Brandklasse F:

Diese Brände entstehen nicht durch das Fahrzeug selbst. Unter die Brandklasse F fällt der gerade schon einmal kurz angesprochene Fettbrand in überhitzten Pfannen auf dem Herd.

Da die meisten Wohnmobilherde mit Gas betrieben werden, ist eine schnelle, sehr starke Erhitzung des Kochgeschirrs gegeben. Anders als beim Elektroherd ist eine Gasflamme sofort mit voller Power am Start. Ist man noch Neuling mit dem Kochen auf Gas, staunt man nicht schlecht, wie schnell so eine Pfanne mit Öl anfangen kann zu qualmen. Ab einer Temperatur von 280 Grad, entzündet sich siedendes Fett von selbst.

Also beim Vorheizen noch kurz draußen absprechen, welche Beilagen es geben soll? Verkneif Dir das!

Mit einer Sprühdose Klasse F, kannst Du übrigens auch „normale“, kleine Brände löschen, die im Innenraum entstanden sind.

Löschmittel

Zum Löschen von Bränden einer bestimmten Klasse, können unterschiedliche Formen von Löschmittel freigegeben sein. Dazu zählen Wasser-, Schaum, CO2 und Pulver, wobei es unter den Pulvern noch einmal Unterschiede gibt.

Als Feuerlöscher im Wohnmobil, kommen für uns vor allem die Löschmittel Pulver und Schaum in Frage. CO2 kann für spezielle Einsatzzwecke ebenfalls Verwendung finden.

Pulverlöscher

Pulverlöscher gibt es mit

  • Glutbrandpulver (Bezeichnung PG) für Brände der Klassen A, B und C,
  • Metallbrandpulver (Bezeichnung PM) für die Brandklasse D (Metallbrände)
  • Flammbrandpuler (Bezeichnung P) für die Klassen B und C.

Somit ist als Feuerlöscher im Wohnmobil oder Auto, der Glutbrandpulverlöscher auszuwählen. In unserem Besitz findet sich zum Beispiel dieser Dauerdrucklöscher* mit Glutbrandpulver und Manometer.

Feuerlöscher für Wohnmobil A, B, C Pulverlöscher

Allen Pulverlöschern gemein ist: Sie machen eine riesen Sauerei. Das Löschpulver verteilt sich großzügig in der kompletten Umgebung. Sie wird so stark eingenebelt, dass man vor allem in geschlossenen Räumen Probleme kriegen kann zu erkennen, wohin genau man den nächsten Löschstoß richten soll.

Das Pulver dringt in winzigste Spalte ein. Dazu ist es elektrisch leitend und kann dadurch Kurzschlüsse verursachen.

Leider ist die anschließende Beseitigung des Pulvers extrem schwierig. Bis dies geschieht, wirkt es stark korrosiv, sodass eine zügige Entfernung zwar schwierig, aber empfehlenswert ist.

Ein Pulverlöscher, ist günstig in der Anschaffung. Allerdings können die Folgeschäden durch das Pulver höher sein, als die Brandschäden.

Hierzu gibt das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung, eine Empfehlung der Berliner Feuerwehr weiter. Zur Begrenzung von Folgeschäden sind demnach Schaumlöscher zu empfehlen. Und zwar nicht nur bei Innenraumbränden, sondern auch beim Fahrzeugbrand. Denn, so heißt es weiter:

„Nach dem Einsatz von Löschpulver ist ein Motor im Eimer“.

Dabei sollte man allerdings sehr genau darauf achten, was für einen Schaumlöscher man sich für Wohnmobil oder Auto zulegt!

Ein Vorteil beim Pulverlöscher ist die lange Haltbarkeit des Löschmittels. Es muss sehr selten ausgetauscht werden. In Kombination mit dem eingebauten Manometer kann man sich recht gut darauf verlassen, dass der Feuerlöscher funktioniert, solange noch Druck angezeigt wird. Auch, wenn man bei einer Langzeitreise mal das Prüfintervall nicht eingehalten hat.

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Schaumlöscher

Mit Schaumlöschern ist ein zielgerichteterer Einsatz möglich, als mit Pulverlöschern. Sie hinterlassen weniger Rückstände. Zudem lassen sie sich leichter entfernen.

Durch diese Eigenschaften sind weniger Löschschäden zu erwarten, als bei einem Feuerlöscher mit Pulver. Der Motor Deines Fahrzeugs ist nicht gleich „im Eimer“, wie es der Herr von der Berliner Feuerwehr dem Institut für Schadenverhütung so schön erklärt.

Im Gegensatz zu PG Pulverlöschern, mit denen A, B und C Brände gelöscht werden können, sind Schaumlöscher allerdings nur für die Klassen A und B verwendbar. Geraten Teile Deiner Gasanlage in Brand, ist ein Schaumlöscher nicht verwendbar.

Da dies die gefährlichste und obendrein unwahrscheinlichste Art eines Brandes am Wohnmobil darstellt, kann man sich fragen, ob man in diesem Fall nicht eh lieber Reißaus nimmt und der hoffentlich in Reichweite befindlichen Feuerwehr das Feld überlässt.

Achtung Kälte!

Aufgrund ihrer Basis auf Wasser, sind die meisten Schaumlöscher nicht frostsicher. Der Arbeitsbereich von gängigen (günstigen) Feuerlöschern mit Schaum, beginnt bei einer Temperatur ab 5 Grad Plus. An einem kalten Tag löschst Du damit keinen Brand.

Das musste auch ein Mitglied des Forums Duster Community feststellen, der hier seine Erfahrungen schildert.

Frostsichere Schaumlöscher

Schaumfeuerlöscher die frostsicher sind, kosten zwar mehr, sind aber die richtige Wahl, wenn Du

  • Dein Wohnmobil nicht nur im Hochsommer nutzen willst
  • Schwere Folgeschäden am Fahrzeug vermeiden möchtest.

Wenn Du Dein Wohnmobil tatsächlich nur im Hochsommer fährst und dir deswegen ein nicht frostsicherer Schaumlöscher genügt: Denke daran, ihn im Herbst mit ins Haus zu nehmen. Ob ein einmal eingefrorener Feuerlöscher nach dem Auftauen noch tadellos funktioniert? Ich wage es zu bezweifeln.

Egal ob frostsicher oder nicht: Einen wasserbasierten Feuerlöscher darfst Du auf gar keinen Fall für einen Brand einsetzen, der in der Wohnmobilküche durch Fett in einer Pfanne ausgelöst wurde!

2L Schaum-Feuerlöscher FLN Neuruppin S2DF AB frostsicher Wohnmobil + KFZ (Instandhaltungsnachweis Feuerlöscher-Tauschsystem)*
Frostsicherer Schaumlöscher für die Klassen A und B. Uns wurde der Pulverlöscher empfohlen, aber mit heutigem Wissen, würden wir diesen Schaumlöscher hier kaufen

CO2 Löscher

Der CO2 Löscher ist eine absolut rückstandsfreie Methode um einen Brand zu bekämpfen. CO2 ist bekanntlich ein Gas und hinterlässt keine Sauerei. Das Feuer wird durch die Verdrängung des Sauerstoffs erstickt.

Da das Löschmittel so schonend zur zu löschenden Umgebung ist und auch nicht elektrisch leitet, wird es gerne in Serverräumen und Laboratorien eingesetzt. Aus diesem Grund eignet sich auch ganz hervorragend für Brände an Batterien und Elektrik.

CO2 als Löschmittel bringt aber zwei wichtige Punkte mit sich:

  1. Die CO2 Konzentration muss ziemlich hoch sein, um ein Feuer damit auszukriegen. Über 30% sind nötig, damit das zuverlässig klappt. Soviel ist im Freien kaum schaffbar, weil einfach zu schnell frischer Sauerstoff aus der Umgebung nachströmt.
  2. Der CO2 Löscher funktioniert also besser im Innenraum. Zum allgemeinen Wissen über CO2 gehört aber nun auch, dass dieses Gas nicht nur Feuer ersticken lässt, sondern auch Menschen und Tiere! Schon mit 5 – 8% CO2 in der Atemluft wird es ernst.

Ein solcher Feuerlöscher ist also gut für einen Elektrobrand geeignet und findet einen passenden Platz in der Nähe von Inverter, Innenraumbatterie usw. Aber Denke an die Eigenschaften dieses Löschmittels. Für eine gefahrlose Nutzung eines 2 kg CO Feuerlöschers ist eine unverbaute Grundfläche von 5 m² erforderlich. In der Enge des Wohnmobils heißt das: Fenster und Tür auf!

Die Berechnung des Verhältnisses von Löschmittelvolumen zu Raum haben wir von hier.

Feuerlöscher: Tabell zur Einsetzbarkeit

Klasse AKlasse BKlasse CKlasse DKlasse F
Pulver PGjajajaneinnein
Pulver PMneinneinneinjanein
Pulver Pneinjajaneinnein
CO2neinjaneinneinnein
Schaumjajaneinneinnein
Fettbrandjajaneinneinja

Aufladelöscher oder Dauerdrucklöscher

Es handelt sich hierbei um zwei technisch unterschiedliche Bauweisen, die unter anderem die Handhabung beeinflussen.

Der Unterschied zwischen Feuerlöschern zum Aufladen und Dauerdrucklöschern ist sehr simpel erklärt.

Der Dauerdrucklöscher steht die ganze Zeit komplett unter Druck. Dagegen ist ein Aufladelöscher drucklos, bis auf eine kleine Patrone im Inneren, die einer Soda Stream Kartusche sehr ähnlich ist. Schlägt man auf den großen Auslöseknopf an der Oberseite des Feuerlöschers (nachdem der Sicherungsstift gezogen wurde), lädt die Kartusche den Feuerlöscher auf.

Wartung und Norm DIN EN 3

Sowohl Aufladelöscher wie Dauerdrucklöscher müssen regelmäßig gewartet werden, um ihre Funktion zu erhalten. Der Turnus liegt bei zwei Jahren.

Beim Dauerdrucklöscher kann eher die Fließeigenschaft des Pulvers Probleme bereiten, denn es steht ständig unter Druck. Beim Aufladelöscher ist von Nachteil, dass man von außen nicht erkennen kann, ob die Patrone Druck verloren hat.

Es gibt sehr viele, kleine Unterschiede, da die Feuerlöscher auch teilweise unterschiedlich ausgestattet sind. Manche Dauerlöscher haben zum Beispiel ein eingebautes Manometer, das einen möglichen Druckabfall anzeigt, andere nicht.

Dauerdruck Feuerlöscher im Wohnmobil mit Manometer
Manometeranzeige unseres ABC Pulver Dauerdruck Feuerlöschers

Die Wartungskosten schwanken je nachdem, ob Patronen ausgetauscht werden, Druck abgelassen, Pulver ersetzt werden muss, usw.

Mitführen kannst Du beide Arten gleichermaßen. Auch ein Dauerdrucklöscher, hält die entstehenden Sommertemperaturen in einem Fahrzeug aus. Er wird nicht durch einen zu hohen Innendruck explodieren. Hier ist die Wartung jedoch besonders wichtig. Greift Rost die Flasche an, verträgt diese den erhöhten Innendruck bei direkter Sonneneinstrahlung eventuell nicht mehr und dann kann so etwas in seltenen Fällen tatsächlich passieren.

Aber mach Dir keine Sorgen: Bei einigermaßen sachgemäßem Gebrauch passiert Dir tausend mal eher etwas durch ein Feuer, als durch einen Feuerlöscher!

Du solltest beim Kauf aber unbedingt darauf achten, dass der Feuerlöscher der DIN EN 3 Norm entspricht. Bei Mitführpflicht ist die Normierung des Feuerlöschers mit DIN EN 3 Europaweit vorgeschrieben.

Handhabung Aufladelöscher

Wichtig ist beim Aufladelöscher, dass man der Kartusche kurz Zeit gibt, um sich vollständig in den Feuerlöscher zu entleeren. Dabei „faucht“ der Feuerlöscher kurz.

Nimmst Du dagegen direkt die Löschpistole in die Hand, bevor Du den Sicherungsstift ziehst und den Schlagknopf eindrückst, entweicht zu schnell zu viel Druck durch den Schlauch. Das Gas setzt den Behälter nicht vollständig unter Druck, der Feuerlöscher funktioniert nur unzureichend.

Feuerlöscher im Wohnmobil montieren

Gerät Dein Wohnmobil in Brand, darf es nicht sein, dass Du erst irgendwelche Stauboxen leerräumen musst, um an den Feuerlöscher zu kommen. Ihn in der Heckgarage aufzuhängen, macht die Sache nicht besser. Davor stehen am Ende vom Fahrrad bis zum Klopapiervorrat alle möglichen Dinge und lassen wertvolle Minuten verstreichen, in denen sich die Flammen ausbreiten.

Ein Brand passiert in aller Regel beim Fahren oder ganz kurz danach. Dabei sitzt Du im Fahrerhaus. Deswegen ist dies auch der beste Platz für Deinen Feuerlöscher.

Montiere ihn griffbereit, zum Beispiel neben oder vor dem Sitz. Dort stört er nicht, aber Du kannst ihn jederzeit erreichen.

Mach es genauso, wenn Du neben dem Wohnmobil noch ein normales Auto fährst. Im Kofferraum wird der Feuerlöscher unter Utensilien, die man häufiger braucht begraben. Außerdem kannst Du ihn bei einem Auffahrunfall von hinten nicht mehr erreichen. Passiert der Unfall vorne, sind Deine Beine das größere Problem, bis man den Feuerlöscher nicht mehr erreicht.

Feuerlöscher im Wohnmobil montieren

Bei uns ist der Feuerlöscher in einer einfachen Halterung montiert. Er passt genau zwischen Sitz und Fahrerhaustür.

Feuerlöscher montiert im Wohnmobil
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Diese Punkte solltest Du bei einem Löschversuch beachten

Brennt Dein Wohnmobil im Bereich des Motors, gerate nicht in Panik. Solche Fahrzeugbrände entwickeln sich in aller Regel recht langsam. Es wird ganz bestimmt nichts explodieren und bis das Feuer in den Innenraum vordringt, vergehen mehrere Minuten.

Öffne Haube oder entsprechende Motorabdeckungen vorsichtig und zunächst nur einen Spalt. Ansonsten kann die verstärkte Luftzufuhr für eine Stichflamme sorgen und Dich verletzen. Es ist deswegen auch sinnvoll, die Haube von der Seite zu öffnen.

Lösche einen Brand zielgerichtet und stoßweise, sodass Du größtmögliche Kontrolle hast. Ein 2 kg Feuerlöscher ist nach einigen Sekunden bereits leer! Es gilt effektiv zu nutzen, was einem zur Verfügung steht. Richte einen kurzen Sprühstoß auf die Flammen und unterbreche dann, um beurteilen zu können, wohin genau der nächsten Stoß am besten gehen soll.

Versuche nicht gegen den Wind zu löschen. Stelle Dich mit dem Feuerlöscher so, dass Du möglichst in Windrichtung löschen kannst.

In Acht nehmen solltest Du Dich bei in Flammen stehenden Reifen oder Stoßdämpfern. Beide Bauteile stehen unter Druck. Wenn sie platzen, können brennende Teile weggeschleudert werden. Gerade bei einem Reifenbrand oder wenn das Brandgeschehen so weit fortgeschritten ist, dass die Lackierung in Flammen steht, kann man mit einem kleinen Feuerlöscher oft nicht viel ausrichten. Umso wichtiger ist es, die offiziell empfohlene Reihenfolge der Vorgänge bei einem Autobrand einzuhalten.

Richtige Handlungsabfolge bei Fahrzeugbrand

  • Nicht in Panik geraten! Wie gesagt, Fahrzeugbrände entwickeln sich langsam und nichts explodiert.
  • Warnblinker an, rechts ranfahren, Zündung aus
  • Motorhaube entriegeln, raus aus dem Fahrzeug
  • Über 112 zuerst die Feuerwehr verständigen! Es kann sein, dass Dein Löschversuch fehlschlägt. Wenn die Feuerwehr dann noch nicht Bescheid weiß, ist wertvolle Zeit vergangen und das Fahrzeug brennt mit höherer Wahrscheinlichkeit komplett aus, bis Hilfe naht.
  • Feuerlöscher einsatzbereit machen, erste Sprühstöße am Besten durch einen Spalt geben.
  • Erst dann Klappe oder Abdeckung öffnen
  • Auf den Wind achten, damit Du kein Löschpulver oder Verbrennungsgase einatmest
  • Kurze, gezielte Sprühstöße wegen des extrem begrenzten Volumens des Feuerlöschers
  • Den Feuerlöscher nicht ganz leersprühen, wenn nicht wirklich unbedingt nötig. Damit hast Du noch was in Reserve, denn es kann sein, dass sich Teile nochmal neu entzündet. Vor allem bei einem Reifenbrand kann das passieren.

Welcher Feuerlöscher für Wohnmobil

OB man einen Feuerlöscher im Wohnnmobil mitführen sollte, ist für uns keine Frage. Denn im Falle eines Brandes verliert man als Camper nicht nur ein Fortbewegungsmittel. Ganz zu schweigen vom Inhalt, wenn es gepackt ist. Wir persönlich würden mit dem Verlust des Wohnmobils sogar unser Zuhause verlieren.

Eine kleine, rote Flasche griffbereit an Fahrer und / oder Beifahrersitz zu montieren, ist ein kleiner Preis dafür, dieses wertvolle Gut zu schüzten.

Aus den in diesem Artikel zusammengestellten Informationen heraus, würden wir Dir zu folgender Ausrüstung raten:

Frostsicherer Schaumfeuerlöscher

Ein frostsicherer Schaumfeuerlöscher*, der im Fahrerhaus montiert wird um ihn sofort erreichen zu können. Bedenke dabei, dass ein 2 kg Feuerlöscher nur wenige Sekunden löschen kann. Für LKW die der Mitführpflicht unterliegen, werden deshalb 6 kg Löschmittel vorgeschrieben!

Fährst Du ein großes Wohnmobil auf LKW Basis, aber keine 6 kg Flasche griffbereit unterbringen kannst / willst, sind 2 x 2 kg empfehlenswert. Zumindest besser, als wenn die sperrigen 6 kg dann irgendwo verstaut werden, wo man sie schlecht erreichen kann. Je ein 2 kg Löscher lässt sich gut z.B. an den Vorderseiten der Sitze verbauen.

Für kleine Fahrzeuge ist ein 2 kg Löscher akzeptabel.

Ein Feuerspray

Ein Feuerspray Klasse F* für den Innenraum. Mit dem Spray kannst Du eine in Brand geratene Pfanne löschen, es eignet sich aber auch für kleine Entzündungen der Klasse A, also „normales“ Feuer.

Die Spraydose ist klein und handlich, sie lässt sich sehr gut zum Beispiel bei den Putzmitteln mit verstauen.

Wichtig ist aber auch natürlich hier: Wähle einen Platz, auf den Du schnell Zugriff hast und belasse das Spray dann auch an diesem. Es ist wichtig, dass Du im Fall der Fälle weißt, wo es sich befindet.

Optional: Löschdecke

Das Spray hat nur ein geringes Löschvolumen. Eine zusätzliche Löschdecke* kann nicht schaden.

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Löschdecke für Fettbrand, aber auch andere Feuer, die z.B. schnell durch Kerzen usw. entstehen können. Günstig in der Anschaffung aber extrem wertvoll, wenn sie mal gebracht wird. Und im Unterschied zu einem Löscher auch noch völlig wartungsfrei. Lohnt sich also. Verzichte dafür aber nicht auf einen richtigen Feuerlöscher!
Optinal: CO2 Löscher

Wenn Du viel teure Elektrik verbaut hast, die Du bei einem Brand auf keinen Fall zerstören willst, kannst Du auch einen CO2 Löscher* mitführen. Diese Option muss jeder für sich selbst beurteilen.

Wichtig ist: Wenn Du Dich für einen CO2 Löscher entscheidest, achte auf die Belüftung, damit Dir selbst beim Löschen nichts passiert!

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