Durch richtiges Verhalten, kann man Schlangenbisse oder den Stich von Skorpionen vermeiden. Wie Du Dich schützen kannst und was es zu tun gibt, wenn doch etwas passiert ist, erfährst Du hier!
Auf unserer Tour durch Marokko erkundeten wir die wunderschöne Umgebung der Fort Bou-Jerif. Dieses kleine Gebiet ist ein wahrhaftiges Paradies für Tierbeobachtungen und gilt unter anderem als eines der schlangenreichsten der Erde.
Auch die hoch giftige schwarze Kobra nennt das Fort Bou-Jerif ihr Zuhause. Im Rahmen unseres Aufenthalts dort, haben wir uns damit beschäftigt, was man tun kann, um Bissen vorzubeugen – und was man unternehmen muss, wenn es passiert ist!
Schlangenbisse vermeiden mit diesen Tipps
- Schlangen sind sehr erschütterungsempfindlich, wenn Du beim Laufen fest auftrittst, werden sie Dir in der Regel von selbst ausweichen.
- Liegt in einem schlangenreichen Gebiet ein stark bewachsenes Stück Weg vor Dir, so dass Du nicht ausschließen kannst, eine Schlange zu übersehen, kannst Du vor Deinen Tritten den Boden mit einem Stock abklopfen.
- Menschen gehören nicht ins Beuteschema von Schlangen. Sie beißen nur, wenn sie sich bedroht oder in die Enge getrieben fühlen. Deswegen versuche nie eine Schlange anzufassen (auch nicht mit einem Stock!) und niemals ihr den Fluchtweg abzuschneiden!
- Trage feste, über den Knöchel reichende Schuhe und lange Hosen! Wenn Du eine Schlange übersehen haben solltest, sie sich bedroht fühlt und beißt, schützt Dich die entsprechende Kleidung am besten.
- Skorpione verstecken sich sehr gerne in abgelegten Kleidungsstücken oder Schuhen! Deshalb immer ausschütteln und kontrollieren!
- Die Tiere bewohnen Spalten und kleine Höhlen. In solchen Gegenden daher niemals in Zwischenräume oder Ecken, auch Obstkörbe oder ähnliches greifen, wenn Du nicht wirklich sehen kannst, was sich dort alles befindet!
- Vorsicht deswegen auch, wenn Steine umgedreht oder verwendet werden um zum Beispiel eine Einfriedung für’s Lagerfeuer zu bauen. Der giftige Feldskorpion, den wir angetroffen haben, war zum Beispiel unter einem Stein versteckt, den wir als Wegrollsicherung hinter Hermans Reifen packen wollten!
- Die Tiere sind vor allem dämmerrungsaktiv. Bei Spaziergängen eine gute Taschenlampe dabei haben, um auszuleuchten, wo Du hintrittst!
- Auf unserem Stellplatz am Fort Bou-Jerif parkten wir an einem kleinen Hang. Beim Runterlaufen zum Fluss tritt man über zahlreiche, kleine Vorsprünge hinweg. Dies sind beliebte Ruheplätze für Schlangen, die wir beim darüber hinwegsteigen von oben nicht sehen können. Gleichzeitig wird unser Fuß so nah an dem Versteck aufkommen, dass dies für das Tier einen direkten Angriff darstellt. Um Schlangenbissen vorzubeugen gilt auch hier: Wege nehmen, bei denen man sehen kann, wohin man tritt.
- Halte den Hund bei Dir! Wir können aus eigener Erfahrung sagen: Ein Hund erkennt die Gefahr NICHT und hält auch nicht von sich aus einen Sicherheitsabstand, wie es manchmal heißt!
- Wenn Du plötzlich nahe an einer Schlange bist: Vermeide plötzliche, schnelle Bewegungen und entferne Dich ohne Hast!
- Bleibe auf dem Weg und trete nur dahin, wo Du den Boden einsehen kannst – NICHT durch Gebüsch oder Sträucher gehen!
- Wenn Du mit dem Zelt unterwegs bist, halte IMMER den Reißverschluss geschlossen!

Mehrfach treffen wir auf unseren Spaziergängen hier auf Schlangen. Zum Beispiel auf die unseres Titelbildes.
Erste Hilfe nach einem Schlangenbiss
- Wenn Du oder jemand aus Deiner Gruppe von einer Schlange gebissen worden ist: Das Gift NICHT versuchen auszusaugen, auszubrennen, auszubluten oder die Gliedmaße abbinden! Der Grund dafür ist, dass das Gift nicht an der Oberfläche der Wunde sitzt, sondern recht tief im Gewebe deponiert wird. Alle Maßnahmen, die man ergreift, um an der Wunde herum zu manipulieren, bewirken nur, dass sich die gebissene Person noch mehr aufregt und durch den beschleunigten Puls das Gift noch schneller im Körper verteilt wird. Zum Aufstechen und Ausbluten des Giftes müsste man mit dem Messer so tief ins Gewebe, dass der Betroffene leicht verbluten könnte. Dem Abbinden konnte keine Wirkung nachgewiesen werden!
- Stelle das Körperteil strickt ruhig. Arm in eine Schlinge oder Bein schienen!
- Die verletzte Person möglichst im Liegen zu einem Arzt bringen.
- Wenn möglich ein Foto der Schlange machen. Je genauer sie identifiziert werden kann, desto besser kann die Behandlung und gg.f das Gegengift ausgesucht werden.
- Wenn die Schlange getötet wurde: Achtung! Die Reflexe können selbst bei einem toten Tier zu einem weiteren Biss führen und in aller Regel ist noch genug Gift für diesen vorhanden!
Wenn kein Arzt erreichbar ist
An Plätzen wie dem Fort Bou-Jerif ist kein Arzt weit und breit. Und selbst falls da einer wäre: Es ist bekannt, dass der nächte Ort, an dem Du ein Gegengift für den Biss der schwarzen Kobra bekommt, Casablanca ist – eine Fahrzeit von über 8 Stunden.
Allerdings beträgt die Zeitspanne, die Dir im Fall eines solchen Bisses zum Handeln bleibt, maximal eine halbe Stunde!
Nach eingehender Recherche aller Möglichkeiten bleibt in diesem Fall nur eine Wahl: Ein Skalpell zur Hand zu nehmen, eine Spritze zum Aussaugen der Wunde und die Dinge für einen Druckverband. Verbandszeug sollte sich natürlich eh griffbereit im Erste Hilfe Kasten befinden.
Eine Vakuumpumpe zum Aussaugen des Giftes bekommst Du zum Beispiel in einem Set zur Behandlung von Schlangenbissen*. Aber wie gesagt: Medizinische Fachartikel, sind sich darüber einig, dass man dies erst versuchen sollte, wenn sonst KEINE ANDERE MÖGLICHKEIT MEHR besteht!
Schlangenbissbox mit Saugpumpe zur Einhandbedienung (wenn man allein unterwegs ist), Kleinskalpell und Sachen zur Wundversorgung *
Trockener Schlangenbiss
In etwa 50% der Fälle ist ein Schlangenbiss „trocken“. Das Tier nutzt seine Zähne um sich zu verteidigen, wenn es sich bedroht fühlt – etwa wenn wir es übersehen haben und ihm aus Versehen zu nah auf den Leib rücken. In sein Beuteschema gehören wir allerdings nicht und es wäre uns lieber ausgewichen, wenn es die Chance gehabt hätte. Das Gift spart es sich aber lieber, um was Essbares zu erlegen.
Selbstverständlich sollte man aber immer davon ausgehen, dass Gift in die Wunde injiziert wurde, bis das Gegenteil bewiesen ist!
Alle Maßnahmen sind zu treffen, um hierauf richtig und schnell zu reagieren!
Nutze diese Information aber, um der verletzten Person möglichst Ruhe zu vermitteln! Sprich ihr beruhigend zu. Je weniger der Verletzte in Panik gerät und je ruhiger sein Puls bleibt, um so langsamer wird sich das potenziell eingedrungene Gift im Körper verteilen!
Du findest die Tipps hilfreich? Dann merke sie Dir für später und teile sie mit Freunden und anderen Reisenden!

Reiseapotheke
Auch wenn man nicht in ein Gebiet mit vielen Giftschlangen reiset – eine Reiseapotheke gehört ins Wohnmobil.
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