Ankunft in Tunis

SabineReisetagebuch

Donnerstag, 06.12.201

Tunesien empfängt uns mit fantastischem T-Shirt Wetter und wolkenlosem Himmel. Nach einer ruhigen Überfahrt ohne Seegang, bahnt sich unsere Fähre den Weg in den Hafen von Tunis. Dabei geht es vorbei an Karthago, das sich mit weißen Häusern in eine bergige Landzunge schmiegt. Von hier aus betrachtet, macht es einen malerischen, verträumten Eindruck. Vielleicht legen wir während unserer Reise einen kleinen Abstecher ein, um die Ausgrabungsstätten des früheren, punischen Karthago zu besuchen. Die ehemalige Hauptstadt des karthagischen Reiches, wurde einst durch die Römer zerstört und unter Julius Caesar neu gegründet.

Blick auf Karthago von der Fähre
Ein kleiner Teil Karthagos von der Fähre aus gesehen
Auf der Fähre kurz vor Tunis

Einreise und Zoll

Wenig später rollen wir mit Herman auf nordafrikanischen Boden – zum ersten mal mit Herman 3.

Die ersten Bekanntschaften, die wir im Land machen: Natürlich die mit Zollbeamten, Polizisten und netten Helfern, die gegen ein bisschen Geld beim Ausfüllen der Papiere behilflich sind – egal, ob man das will, oder nicht. Sich mit ihnen gut zu stellen, hat sich allerdings bisher immer als positiv herausgestellt. Zeigt man sich ihnen gegenüber kooperativ, scherzt ein bisschen und gibt vielleicht auch eine Münze mehr, hat das gefühlt durchaus guten Einfluss auf die Strenge der dann kontrollierenden Zollbeamten.

Streng kontrolliert wird hier tatsächlich – allerdings nur in der Spur der PKW, mit italienischen oder tunesischen Kennzeichen. Die voll bepackten Autos werden komplett ausgeräumt. Jede Tüte, jedes Fach wird genau in Augenschein genommen. Bei uns hingegen genügt den Beamten ein kurzer Blick ins Innere der Kabine, das Fahrerhaus brauchten wir nicht einmal zu öffnen.

Hier freut man sich über Touristen, das merkt man sofort. Wir werden höflichst empfangen. Ein kleiner Trupp Rallyefahrer, der vor uns an der Passkontrolle ist, schenkt den Beamten einen Team-Aufkleber, der das Format eines großen Wandkalenders hat. Er findet sofort seinen Bestimmungsort – mittig an der Scheibe des ansonsten blanken, weißen Kontrollhäuschens.

Unser Supporter zeigt Micha den Weg zum Geldautomaten, um Bares in Landeswährung abzuheben. Ich möchte anschließend von ihm wissen, wo ich eine Haftpflichtversicherung für unser Fahrzeug abschließen kann, da wir von unserer deutschen Versicherung keine grüne Versicherungskarte für Tunesien bekommen. Die universelle Sprache „Hand und Fuß“ löst dabei einmal mehr jedes Verständigungsproblem. Ich zeige auf die Stoßstange von Herman und auf die Heckschürze des Fahrzeuges vor uns, dann knalle die Fäuste gegeneinander. Mein Supporter lacht und führt mich zur Versicherungsstelle. Dabei bringt er mir das Wort Versicherung auf französisch und arabisch bei und lässt es mich so oft wiederholen, dass ich es wahrscheinlich jetzt wirklich nicht mehr vergessen werde. So lernt man Vokabeln am besten, finde ich.

Die tunesische Haftpflicht für’s Fahrzeug gibt’s für ca. 45,- Euro und völlig ohne bürokratischen Aufwand.

Und dann ist es so weit. Eine letzte Kontrolle der Pässe und wir verlassen den Zoll nach nicht mal einer Stunde.

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Erste Amtshandlung: Tanken und Internet

Es ist noch früh am Abend. Die Stadt Tunis begrüßt uns direkt mit extrem westlichen Eindrücken, bunt beleuchteten Verkehrsinseln und einem absoluten Bonbon für uns digitale Nomaden. Der Shop, den wir ansteuern, um eine inländische SIM zu kaufen, bringt das Internet auf unserem Handy zum Laufen, installiert noch eine praktische App vom Anbieter und berechnet dann umgerechnet ca. 15,- Euro für 55 GB! Wow, wie geil ist das denn!

Beim Tanken macht sich gleich noch ein weiteres Grinsen auf unseren Gesichtern breit. 53 Cent für den Liter Diesel, das lacht das Truckerherz. Unsere kleine Truppe schafft noch 270 km Strecke. Kein Wunder, die Autobahn ist gut ausgebaut und lässt sich super befahren.

Bei Sfax Süd steuern wir den Rastplatz zum Schlafen an. Zum krönenden Abschluss des Tages kocht Tobi noch etwas leckeres auf der Außenküche. Die Mannschaft ist müde aber glückselig.

Schon morgen werden wir einen ersten Eindruck erhalten, wie sich H3 auf der Piste machen wird! Das erste Stück auf sandigem Untergrund steht an. Wir sind mega gespannt!

Expeditionsmobil Außenküche - Tobi kocht