Sei dabei, wenn wir unsere Reise in den Süden starten. Letzte Vorbereitungen werden getroffen und dann geht es schon los. Über die Eifel durch Luxemburg und quer durch Frankreich bis in die Pyrenäen.
Alles in allem haben wir jetzt ziemlich genau ein Jahr Verspätung. Vor einem Jahr wollten wir fertig sein und in unsere erste Überwinterung im Süden mit dem selbst gebauten Zuhause starten.
Aber manchmal denken wir, der Spruch „Erstens kommt es anders und Zweitens, als man denkt“ könnte für uns erfunden worden sein.
In der Zwischenzeit haben wir Hermans Innenleben unfreiwilliger Weise ziemlich gut kennen gelernt und ohne die Hilfe von richtig tollen Freunden hätten wir vielleicht sogar aufgegeben. Dass es nicht so weit gekommen ist, haben wir in erster Linie Marco, unserem Schraubergott zu verdanken, der nicht nur für jedes Problem eine Lösung hat, sondern auch einfach der liebste Kerl ist, den man sich vorstellen kann. Seit Januar haben wir eigentlich fast durchgehend seinen Vorgarten belagert und neben den Arbeiten an Herman, gemeinsam einen riesen Spaß gehabt.
Letzte Vorbereitungen
So startet nun also unser zweiter Versuch zu unserer ersten richtig langen Reise. Und da wir Marco nicht überreden können mitzukommen, wollten wir ihm zum Abschied nochmal eine kleine Freude machen …
Auch Fenja hatte etwas von dieser Idee, denn es ging in den Baumarkt. Fenja liebt Baumärkte! Man könnte jetzt denken, sie mag die Zooabteilung mit Kauknochen und Hundebettchen aber (auch wir wissen nicht, warum) mag sie ALLES, was im Baumarkt zu finden ist. Am meisten steht sie auf Packungen mit Saatgut für Rasen und die Krabbelkisten in Kassennähe. Dann noch ein Versteckspiel zwischen den Gängen und der Hundetag ist schon perfekt. Wir werden mal noch ein Video für Euch machen, das zeigt, wie Fenja durch einen 1-Euro Laden läuft – mit der Freude, die diese doofen Läden einem Hund machen können, hält auch kein Baumarkt mit. Jeder einzelne Artikel muss da wie von Sinnen beschnüffelt werden!
Apropos „von Sinnen“: Hast Du schon mal, eine ganz normale Drohne völlig ausrasten sehen?
Am Abend vor der Abreise wolle Micha mit seiner Drohne eigentlich nur noch einmal über Marcos Vorgarten, also den tollsten aller Stellplätze fliegen – aber sieh Dir mal, wie das Ding noch am Boden plötzlich wild geworden ist, sich von der Steuerung grade mal so gar nichts mehr sagen ließ und sich auf und davon machte! ZUM GLÜCK in eine ungefährliche Richtung, wo sie auch bald gestoppt wurde. Glück hatten wir auch, dass einer der Baumhirten sofort zur Stelle war… Für ihn nicht der erste Rettungseinsatz dieser Art in luftigen Höhen – der benachbarte Modellfliegerverein hat wohl ebenfalls seine Nummer für Notfälle gespeichert!
Mal gespannt, was die Ursache dieser Drohnen-Tollwut gewesen ist und wie sie heilbar sein wird. Wenigstens kann sich das nicht auf Fenja übertragen. Wie ihr seht, haben wir auf die Schnelle noch einmal eine frische Tollwut-Antikörperbestimmung in Fenjas Blut machen lassen, die einen grandiosen Wert lieferte. Damit sollte es bei der Wiedereinreise nach Europa zu keinerlei Problemen an der Grenze für unsere kleine Baumarktschnüfflerin kommen. Doppelt hält vielleicht nicht besser, aber mit gutem Bauchgefühl.
Jetzt geht’s los
Wir sind noch nicht weit gekommen, ABER wir sind unterwegs!
Noch in Deutschland wollen wir uns mit ein paar Vorräten eindecken – alles Sachen, für die wir bis jetzt im Urlaub immer viel zu viel Geld ausgegeben haben. Klar, wir brechen nicht nur für zwei Wochen Urlaub auf und unsere Einkäufe werden nicht ewig reichen. Aber Dinge wie neue Zahnbürsten oder Toilettenpapier, mit denen wollen wir uns nun nicht ständig beschäftigen müssen, in erster Zeit. Nervt ja auch …
Was jetzt noch fehlt ist etwas zur Frischwasserkonservierung – weshalb wir den Fritz Berger Campingladen besuchen. Im Wassertank bildet sich ganz schnell ein nicht gerade appetitlicher Glibber und damit das Trinkwasser nach der Systemreinigung* auch möglichst lange zum Trinken geeignet bleibt, kaufen wir ein Schwämmchen von WM aquatec*, das selbstständig immer die richtige Konzentration Silberionen ins Wasser abgibt und es so vor Verkeimung schützt. Bis zu 5000 Liter können mit so einem Schwämmchen konserviert werden, ohne Chlor oder andere Chemie.

Update: Das mit dem Silberzeug können wir heute, nach 5 Jahren im LKW leben, nicht mehr empfehlen. Zum Thema Frischwasser und Wasserfilterung gibt’s hier ganz viele Infos: Zur Übersicht Wasserthemen
So gut ausgerüstet, geht es für uns weiter zu lieben Freunden in die Eifel. Andre hat selbst eine ganz besondere Verbindung zu Herman, denn er hat das Stahlskelett unseres Häuschens aus langen Stahlrohren gesägt und zusammengeschweist!
Am Morgen vor unserer Verabredung, empfängt uns die Eifel als wir wach werden mit schönstem Sonnenschein. Da staune ich nicht schlecht, als ich die Augen öffne und alleine im Herman bin! Fenja und Micha waren schon am frühen morgen auf Wander- und Fototour und herausgekommen sind wirklich wunderschöne Fotos, findet Ihr nicht auch!?!
Nun sagen wir Tschüss Deutschland. Bis nächsten Sommer! Ab morgen geht es Richtung Süden – immer der Nase nach!
Mit 40 lockeren Schrauben quer durch Frankreich
Noch kurz vor der aller ersten Landesgrenze, die uns nach Luxemburg führt, ärgern uns die ersten Schrauben an Herman. Nach der Überholung der Bremsen unterschätzten wir wohl die Wichtigkeit, alle alten Federringe zu ersetzen, welche durch ihre Vorspannung verhindern, dass die Schrauben sich bei der Fahrt wieder lösen. Wir haben also wieder was gelernt und wie es der Zufall will, befindet sich direkt nebenan ein Baumarkt, wo wir uns mit einem Schwung neuer Ringe eingedeckt haben. Sie werden verbaut, sobald wir an einem besseren Plätzchen stehen …
Jetzt geht unsere Fahrt durch Luxemburg, wo wir uns mal wieder ärgern, dass wir noch nicht auf einen größeren Tank umgebaut haben und rein in unser geliebtes Frankreich. Hier sind wir ja öfter mal, aber auf diesem Weg haben wir das Land noch nicht erfahren. So zu sagen einmal quer durch die Mitte, fürht uns unsere Route von Volmerange-les-Nimes an der Grenze zu Luxemburg bis zur Dune du Pilat am Atlantik nahe Bordeaux. Damit erreichen wir unser erstes, geplantes Reiseziel …
Wir haben bei dieser Überwinterung ein halbes Jahr in Marokko verbracht. Hier findest Du die Artikel aus Marokko.
Update: Inzwischen leben wir schon fast 5 Jahre im LKW. All unsere Reise-Videos und wie wir in der Zwischenzeit ein neues Expeditionsmobil gebaut haben, das findest Du auf unseren Seiten und in unserem Youtube Kanal. Wenn Du Dich für das Bauen, Leben und Reisen mit einem Allrad LKW interessierst, abonniere ihn, wenn Du Dich für Bau, Leben und Reisen im Allrad LKW interessierst … die Videos sind seit diesen hier auch entschieden besser geworden [lach!]
Bardenas Reales
Eine Halbwüste in Spanien, die ziemlich bizarr aussieht und genutzt wird.
Dune du Pilat
Größte Wanderdüne in Europa. Wir besuchen sie an Frankreichs Atlantikküste.