Unsere Sardinien Reise mit dem Dachzelt Camper führt uns diesmal zur Dune di Piscinas d‘Ingurtosu. Welche Hindernisse Du bei der Anfahrt überwinden musst und warum das einzige Gebäude dort ein Hotel ist, das nicht für Gäste gebaut wurde, das erfährst Du hier!
Von Alghero und der Küstenstraße 105 / 49 suchen wir uns das nächste Nachtlager. Wir haben Glück und erwischen den absoluten Logenplatz. Die Aussicht auf die Düne und die sich anschließende Küste ist ein Traum – und das ist fast schon ein Understatement!
DUNE DI PISCINAS –
MEHR ALS NUR IRRE VIEL SAND
Die Dune di Piscinas ist nach der Dune du Pilat in Frankreich eine der größten Dünen in Europa. Ihre maximale Höhe von 100 Metern ist schon beeindruckend. In Marokkos Erg Chegaga zum Beispiel werden die Dünen auch „nur“ 80 bis 100 Meter hoch.
Der Vergleich mit dieser Sandwüste im Norden Afrikas drängt sich einem förmlich auf. Zwar erstreckt sich die sardische Düne nur über ein Gebiet von 1,5 Quadratkilometern und man ist nicht so abgeschieden. Wer sich in die Düne begibt, kann mit den umgebenden Anblicken aber auf jeden Fall ein Stückchen Wüstenfeeling schnuppern.
Als wir die Dune di Piscinas besuchen, zieht eine Herde Rinder durch die sandigen Hügel und den spärlichen Bewuchs aus Wacholder und Ginster.

Unten zum Vergleich: Vorbeiziehende Rinder in der Dune di Piscinas

Die Düne zieht sich ungefähr 2 km ins Landesinnere und fällt Richtung Küste mit einem 7 Kilometer langen Strand in die Wellen des Mittelmeeres ab.
Achtung Meeresschildkröten
Der Strand der Dune di Piscinas ist nicht nur für uns Menschen ein toller Ort um sich zu erholen. Für einige unserer Mitlebewesen ist er wichtig zum Überleben.
Meeresschildkröten etwa nutzen den Strand, um hier ihre Eier abzulegen.
Leider passiert das inzwischen viel zu selten. Die Population dieser faszinierenden Tiere gehen überall auf der Erde stark zurück, in italienischen Gewässern gelten sie als vom Aussterben bedroht. Das Projekt Sea Turtle Field Course der Universität Wien nennt auf seinen tollen, informativen Seiten einige Punkte, wie man sich als Strandbesucher rücksichtsvoll verhalten kann um die Tiere nicht zu gefährden. Hier geht’s direkt zu den Empfehlungen!

Rio Rosso di Piscinas
Durch das Gebiet fließt das Wasser des Rio Rosso di Piscinas zum Meer. Er trägt den Namen roter Fluss nicht zu Unrecht aber wenn Du aus nördlicher Richtung kommst, wirst Du das beim Besuch der Düne ziemlich schnell feststellen. Die Straße „Strada Provinciale 4“ führt Dich bei der Anfahrt über den Rio Rosso hinweg – und zwar ohne Brücke.
Keine Sorge, das Wasser ist natürlich nicht tief und selbst kleine Fahrzeuge können das Flüsschen (eher ein Bach) problemlos passieren.

Die Landstraße ist an dieser Stelle generell nicht mehr befestigt, es handelt sich also eher um eine Piste als um eine Straße. Allradantrieb brauchst Du aber nicht, die SP4 lässt sich auch Richtung Düne noch sehr gut befahren.
Wenn Du Dir nun unsicher bist: Du siehst den Zustand der Piste und die beiden zu überquerenden Wasserdurchfahrten auch sehr gut im Video zu diesem Beitrag.

Strandbars und das Hotel Le Dune Piscinas
Leider hat der Tourismus am Strand zwei Bars aus dem Boden stampfen lassen. Was nicht für den Tourismus gebaut wurde, ist ausgerechnet das einzige Steingebäude in der Landschaft Piscinas (nicht zu verwechseln mit dem Ort Piscinas, etwas weiter im Süden der Küste).
Es handelt sich dabei um die ehemalige Lagerstädte für Erze und andere Mineralien, die im nahegelegenen Bergwerk abgebaut wurden. Der Strand von Piscinas diente damals als Umschlagplatz, von dem aus die Bodenschätze der sardischen Westküste auf Transportschiffe verladen und in alle Welt exportiert wurden.
Hiermit erklärt sich dann auch die manchmal rostrote Farbe des Rio Rosso. Sie kommt von Mineralien und Metallstaub, die das Wasser auf dem Weg durch die Tunnel der verlassenen Minen mit sich nimmt.
Streckenempfehlung
Zeitzeugen des Bergbaus im Tal des Rio Rosso
Fahre von der Dune di Piscinas auf jeden Fall weiter die SP4 entlang.
Zuerst erreichst Du die ehemalige Erzwäscherei bei Naracauli. Das zerfallende Industriegebäude ist nur einer der Zeitzeugen des Bergbaus, die Dir auf dem weiteren Weg begegnen werden. Auf der Fahrt durch Ingurtosu kann man auch heute noch erkennen, wie wohlhabend die Bergbausiedlungen früher einmal waren.
Die SP4 schlängelt sich in zahlreichen Kurven durch das wunderschöne Hinterland und an weiteren ehemaligen Minen vorbei, bis Du bei Arbus wieder neuzeitliche, städtische Zivilisation erreichst.
Eine phantastische Tour, die wir Dir auf jeden Fall empfehlen können!
Dune di Piscinas in unserem Video-Vlog:
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Lost Place an einer wunderschönen Bucht mit glasklarem Wasser.
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